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Klinikpersonal: Sie verdienen mehr!

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Während der Corona-Krise leistet das Klinikpersonal Übermenschliches – bei schlechter Bezahlung und hohem Ansteckungsrisiko. Dabei arbeiten Pfleger*innen und Ärzt*innen schon seit Jahren an der Belastungsgrenze. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) muss diesen Einsatz honorieren – mit einem Gehaltszuschuss.

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Unsere Forderung
Appell-Empfänger/innen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)

Ärzt*innen und Pfleger*innen sind seit Ausbruch der Corona-Krise stärker belastet denn je. Viele arbeiten im Akkord, Pausen und Ruhezeiten können sie nicht einhalten. Der extreme Stress und das ständige Ansteckungsrisiko machen ihre Arbeit noch schwerer als sonst. Ärzt*innen und Pfleger*innen sind jetzt schon am Limit – dabei stehen wir erst am Anfang der Corona-Pandemie. 

Das Klinikpersonal braucht Unterstützung, die über warme Worte hinausgeht. Denn viele sind nicht nur überarbeitet, sondern auch unterbezahlt. Daher fordern wir Sie auf: Sorgen Sie dafür, dass die Beschäftigten im Gesundheitswesen angemessen bezahlt werden! Ärzt*innen und Pfleger*innen verdienen Gehaltszuschläge, die ihre Arbeit honorieren.

5-Minuten-Info

Das Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht die Virus-Infektionskrankheit Covid-19, die durch Tröpfcheninfektion – also zum Beispiel Husten oder Niesen – übertragen wird. Das Virus ist neu und deshalb so gefährlich, weil es bei schweren Verläufen zu Lungenentzündungen führt und sogar tödlichen enden kann. Die Sterblichkeitsrate unterscheidet sich derzeit stark zwischen verschiedenen Ländern.

Da das Virus neu ist, gibt es im Unterschied zur saisonalen Grippe keine Grundimmunität in der Bevölkerung. Deshalb infizieren sich mehr Menschen und es kommt häufiger zu schweren Verläufen der Krankheit. Treten diese zeitlich gehäuft auf, drohen sie das Gesundheitssystem zu überlasten - in der Konsequenz können nicht mehr alle Patient*innen versorgt werden. 

In Deutschland steigen die Covid-19-Infektionen weiter an. Die Bundesregierung hat deshalb Maßnahmen zur physischen Distanzierung von Menschen beschlossen, die die Ausbreitung des Virus stark verlangsamen sollen. So soll das Gesundheitssystem diesen Ausnahmezustand bewältigen und gewährleistet werden, dass alle Patient*innen behandelt werden können.
Besonders wichtig für die Bewältigung der Krankheit ist, dass sich die Infektionen über einen möglichst langen Zeitraum verteilen. In Deutschland gibt es grundsätzlich eine hohe Dichte an Krankenhausbetten, Betten auf Intensivstationen und Beatmungsgeräten, die bei schweren Verläufen der Krankheit besonders wichtig werden. „Was uns mehr Sorgen macht als die apparative Ausstattung, ist das Personal“, sagt jedoch Michael Pfeifer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin. Auf den Intensivstationen würden Ärzt*innen und Pfleger*innen knapp. Personal, das nicht intensivmedizinisch ausgebildet sei, müsse frühzeitig geschult werden, damit es in Krisensituationen zusätzlich eingesetzt werden könne. Es sei deshalb besonders wichtig, das Klinikpersonal so gut es geht vor Infektionen zu schützen und zu entlasten. In Italien wurden frühe Fälle von Corona-Infektionen nicht erkannt, die Patient*innen wurden deshalb nicht isoliert. Dadurch konnte sich das Virus weiter im Land ausbreiten. Viele Krankheitsfälle mit schwerem Verlauf überforderten das Gesundheitssystem: Insbesondere in einigen Provinzen in Norditalien sind die Krankenhäuser überfüllt, zahlreiche Patient*innen konnten nicht mehr versorgt werden und hatten keinen Zugang zu einem Beatmungsgerät. Inzwischen ist Italien mit über 6.000 tödlichen Verläufen das Land mit den meisten Todesfällen durch das Corona-Virus weltweit.

Aus den schrecklichen Entwicklungen in Italien können wir lernen, wie wichtig die Isolation von Krankheitsfällen ist. Außerdem zeigt die Situation, wie wichtig es ist, die Verbreitung der Infektionen so zu verlangsamen, dass das Gesundheitssystem Schritt halten kann.
Auszubildende Krankenpfleger*innen im öffentlichen Dienst erhalten in ihren Lehrjahren einen Lohn zwischen 1.010 und 1.173 Euro brutto. Ausgebildete Krankenpfleger*innen verdienen im Bundesdurchschnitt 2.370 Euro brutto. Die tatsächliche Höhe des Gehalts hängt jedoch maßgeblich vom Bundesland ab, in dem sie arbeiten – der Unterschied kann bis zu 1.000 Euro betragen. Entscheidend ist auch, ob das Krankenhaus privat oder kommunal betrieben wird: In privaten Kliniken verdient das Pflegepersonal rund 10 Prozent weniger. Coronavirus-Monitor, Berliner Morgenpost, Live-Updates:
https://interaktiv.morgenpost.de/corona-virus-karte-infektionen-deutschland-weltweit/

Informationen des Robert-Koch-Instituts zu Covid-19, fortlaufend aktualisiert:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html#doc13776792bodyText2

Risikobewertung des Robert-Koch-Instituts:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikobewertung.html?nn=13490888

Ist Covid-19 wirklich gefährlicher als die Grippe?, Spektrum, 8.3.2020,
https://scilogs.spektrum.de/fischblog/covid19-gefahrlicher-als-grippe/ 

Maßnahmen gegen Corona-Ansteckung: Das Tempo ist entscheidend, die tageszeitung, 9.3.2020,
https://taz.de/Massnahmen-gegen-Corona-Ansteckung/!5667167/

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