Der Amazonas-Regenwald kollabiert: Zehntausende Feuer blasen jedes Jahr Klimagase in die Atmosphäre und zerstören den Regenwald. Das geplante
EU-Mercosur-Handelsabkommen wäre ein dramatischer Brandbeschleuniger - der zunehmende Fleischexport würde die Rodung weiter anheizen. Noch kann
die Bundesregierung das Abkommen stoppen.
Unterzeichnen Sie jetzt den Appell gegen das Mercosur-Abkommen!
EU-Mercosur-Handelsabkommen wäre ein dramatischer Brandbeschleuniger - der zunehmende Fleischexport würde die Rodung weiter anheizen. Noch kann
die Bundesregierung das Abkommen stoppen.
Unterzeichnen Sie jetzt den Appell gegen das Mercosur-Abkommen!
Unsere Forderung
Appell-Empfänger*innen
An das Bundeswirtschaftsministerium
Solange es keine verbindlichen Regeln zum Schutz von Regenwäldern und Umwelt enthält und die Pariser Klimaziele untergräbt, darf Deutschland dem Vertrag im EU-Ministerrat nicht zustimmen.
Ich fordere Sie daher auf: Stimmen Sie gegen den EU-Mercosur-Vertrag!
5-Min-Info
Das Abkommen wird seit 20 Jahren verhandelt. Nachdem der Prozess jahrelang ins Stocken geriet, einigten sich die Vertragspartner*innen Ende Juni 2019. Jetzt müssen EU-Parlament, Rat und die EU-Mitgliedsstaaten nur noch zustimmen. Doch es gibt Widerstand: Frankreich, Irland und Luxemburg haben angekündigt, dem Abkommen im EU-Ministerrat nicht zustimmen zu wollen. Österreich hat sich sogar schon auf ein "Nein" festgelegt. Auch die Niederlande und der wallonische Teil Belgiens sprachen sich gegen das Abkommen aus.
2020 breiten sich die Amazonasfeuer aus, noch bevor die eigentliche Waldbrandsaison begonnen hatte. Allein im Juni registrierte das staatliche Klimainstitut Inpe 2.248 Feuer – die schlimmsten Brände für den Monat seit 13 Jahren.
Denn 2019, im Jahr Bolsonaros' Amtsantritts, wurden knapp 90.000 Waldbrände im Amazonasgebiet registriert – ein Anstieg von rund 30 Prozent im Vergleich zu 2018.
Im Juli 2020 verbot Jair Bolsonaro als Reaktion auf den wirtschaftlichen Druck durch ausländische Investoren und heimische Unternehmen Brandrodungen im Amazonas für 120 Tage. Es wird sich zeigen, ob diese Maßnahme die Regenwaldzerstörung stoppt oder nur Show ist, um die Kritiker*innen ruhig zu stellen.
Um noch mehr Platz für die Monokulturen der Agrarindustrie zu schaffen, würden in den Mercosur-Staaten vermehrt Kleinbäuer*innen und Indigene vertrieben.
In Brasilien gab es 2017 einen großen Fleischskandal: Es wurde massenhaft verdorbenes Fleisch von bestochenen Lebensmittelkontrolleuren als unbedenklich deklariert. Mit dem EU-Mercosur-Abkommen will sich die EU künftig weitgehend auf die brasilianischen und argentinischen Fleischkontrollen verlassen. Das Mercosur-Abkommen untergräbt so das europäische Vorsorgeprinzip, mit dem im Umwelt- und Lebensmittelrecht Produkte auch auf Verdacht aus dem Verkehr gezogen werden können.
- “Dem Regenwald droht der Kollaps”, Südkurier, 17. Januar 2020
- “Mercosur-Blockade für den Regenwald,” Tagesschau.de, 23. August 2019
- “Plötzlich sorgen sich die Brasilianer um ihren Regenwald”, Welt Online, 22. August 2019
- “Bolsonaro erwägt Einsatz der Armee gegen Amazonas-Feuer”, Süddeutsche Zeitung, 22. August 2019
- “Der Brandbeschleuniger”, Spiegel Online, 23. August 2019
- “Rekord-Abholzung im Regenwald”, Spiegel Online, 3. Juli 2019
- “Mehr Exporte, weniger Wald”, Weltsichten, 8. Januar 2018
- “Fleischskandal könnte auch EU betreffen”, Tagesspiegel, 20. März 2017
- “EU-Mercosur Association Agreement”, European Commission, Dezember 2017
- “EU macht Weg für Hormonfleisch frei”, TAZ, 28. Februar 2018
- “Neuorientierung der EU-Agrarpolitik”, Positionspapier deutscher Organisationen aus Entwicklungspolitik und Tier-, Umwelt- sowie Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, März 2016