Appell-Empfänger*innen
Mario Voigt, Landesvorsitzender CDU Thüringen
Michael Kretschmer, Landesvorsitzender CDU Sachsen
Jan Redmann, Landesvorsitzender CDU Brandenburg
Friedrich Merz, Bundesvorsitzender CDU
Katja Wolf, Landesvorsitzende BSW Thüringen
Sabine Zimmermann, Landesvorsitzende BSW Sachsen
Robert Crumbach, Landesvorsitzender BSW Brandenburg
Sahra Wagenknecht, Bundesvorsitzende BSW
Georg Maier, Landesvorsitzender SPD Thüringen
Petra Köpping, Spitzenkandidatin SPD Sachsen
Dietmar Woidke, Landesvorsitzender SPD Brandenburg
Saskia Esken, Bundesvorsitzende SPD
Lars Klingbeil, Bundesvorsitzender SPD
Bodo Ramelow, Spitzenkandidat Die Linke Thüringen
Susanne Schaper, Spitzenkandidatin Die Linke Sachsen
Janine Wissler, Bundesvorsitzende Die Linke
Martin Schirdewan, Bundesvorsitzender Die Linke
Katja Meier, Spitzenkandidatin Bündnis 90/Die Grünen Sachsen
Ricarda Lang, Bundesvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen
Omid Nouripour, Bundesvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen
Doch auch wenn die AfD stark abgeschnitten hat: Die Mehrheit der Wähler*innen hat für demokratische Parteien gestimmt. Jetzt sind Sie in der Verantwortung, die Rechtsextremen von der Macht fernzuhalten. Dafür müssen Ihre Parteien die Differenzen überwinden und in beiden Ländern eine stabile Mehrheitsregierung bilden. Minderheitsregierungen dagegen, die um jede Mehrheit kämpfen müssen, sorgen für politische Instabilität und bringen die AfD in eine starke Machtposition.
Vor der Wahl haben alle Parteien eine Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen. Wir fordern: Halten Sie Ihr Versprechen! Keine Gespräche, keine Vereinbarungen, keine Koalitionen mit der AfD und auch keine Duldung durch die Rechtsextremen. Tun Sie alles, um die Faschist*innen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg von der Macht fernzuhalten.
Hinweis: Nach der Landtagswahl in Brandenburg am 22. September ist die Regierungsbildung auch hier schwierig. Daher haben wir unsere Forderung auf das Bundesland ausgeweitet und den Text entsprechend ergänzt.
5-Minuten-Info
- Schaffen es die demokratischen Parteien nicht, ihre Differenzen zu überwinden und eine stabile Regierung zu bilden, könnte es auf eine Minderheitsregierung hinauslaufen. Das würde für große politische Instabilität sorgen – bei jeder Abstimmung im Landtag müsste die Regierung um eine Mehrheit ringen. Schlimmstenfalls wäre sie dabei auf die AfD angewiesen. Das würde die Partei in eine starke Machtposition bringen; sie könnte die Regierung erpressen.
- In Thüringen könnte AfD-Chef Björn Höcke sogar zum Ministerpräsidenten gewählt werden. Dies liegt an einer Besonderheit der Landesverfassung: Erhält in den ersten beiden Wahlgängen kein*e Kandidat*in die absolute Mehrheit der Stimmen im Landtag, reicht im dritten Wahlgang eine relative Mehrheit – es gewinnt dann die Person mit den meisten Stimmen. Da die AfD die meisten Abgeordneten stellt, könnte Höcke die Abstimmung im dritten Wahlgang für sich entscheiden.
- Theoretisch könnte die AfD in beiden Ländern auch in eine Koalition gehen und die Regierung stellen – dafür müssten andere Parteien ihr Versprechen brechen, nicht mit der AfD zusammenzuarbeiten.
Die AfD kommt damit in eine gefährliche Machtposition. Ob Haushalt, innere Sicherheit oder Geld für Lehrer*innen: Bei Abstimmungen zu bedeutenden Fragen müsste die Regierung um Stimmen kämpfen. Und könnte dabei auch auf die Stimmen der AfD-Leute in den Parlamenten angewiesen sein. Das bedeutet viel Macht für die AfD.
Darüber hinaus könnte die AfD versuchen, eigene Gesetzentwürfe durchzusetzen – indem sie mit anderen Fraktionen Mehrheiten gegen die Regierung findet. Damit würde sie echte Gestaltungsmacht haben und die Regierung gleichzeitig vor sich hertreiben. Bei einer stabilen Mehrheitsregierung ohne die AfD besteht diese Gefahr nicht.
Die AfD wird von Rechtsextremen dominiert, die verfassungsfeindliche Ziele verfolgen, also daran arbeiten, unsere demokratischen Institutionen zu untergraben. So hat der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke angekündigt, im Falle eines Wahlsieges den öffentlich-rechtlichen Rundfunk anzugreifen und den Verfassungsschutz zu entmachten.
Das Weltbild vieler AfDler ist völkisch und rassistisch. Björn Höcke, Gründer des einflussreichen völkischen „Flügels“, darf gerichtlich bestätigt als Faschist bezeichnet werden. Jörg Urban, Landesvorsitzender der AfD in Sachsen, gilt als Sympathisant des Flügels. Er bedient Verschwörungserzählungen und spricht öffentlich von einem angeblichen „Bevölkerungsaustausch“. Auch im Landesverband Brandenburg ist der „Flügel“ sehr einflussreich.
Bekäme die rechtsextreme AfD Regierungsmacht, könnte sie damit beginnen, ihre faschistische und demokratiefeindliche Agenda in die Tat umzusetzen.