Die Klimakrise verknappt das Wasser – auch bei uns in Deutschland. Konzerne wie Aldi und Red Bull verschärfen das Problem, denn sie kaufen uns das Trinkwasser weg. Während die Unternehmen damit Profite einfahren, droht den Bürger*innen das Wasser auszugehen. Umweltminister Carsten Schneider (SPD) muss jetzt eingreifen und unser Trinkwasser schützen.
Unterzeichne den Appell gegen die Privatisierung unseres Wassers!
Unterzeichne den Appell gegen die Privatisierung unseres Wassers!
Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD)
Jede Dürre verschärft den Wassermangel. Viele Konzerne kaufen deshalb gezielt Brunnen und Pumpwerke auf. Den Unternehmen sichert das ihre Gewinne – trotz der Klimakrise. Doch für uns Bürger*innen wird das Wasser immer knapper.Trinkwasser ist ein Menschenrecht. Darum fordern wir: Bei der Wasserversorgung müssen Bürger*innen vor Konzernen kommen. Stoppen Sie die Privatisierung von Trinkwasser und stellen Sie klar:
- Die Wasserversorgung von Bürger*innen muss Vorrang vor Konzerninteressen haben. Es braucht gesetzliche Regeln, die sicherstellen, dass Unternehmen den Menschen nicht das Trinkwasser wegkaufen.
- Das Wasser gehört uns allen. Wenn Konzerne Grundwasser für ihre Profite nutzen, müssen sie dafür fair bezahlen.
- Die Bundesregierung muss die Trinkwasserversorgung sichern. Die Rechte zur Wasserentnahme für Konzerne gehören verkürzt und regelmäßig überprüft. Nur so kann sie rechtzeitig auf Dürren und drohende Knappheiten reagieren.
Transparenzhinweis: In einer früheren Version hieß es „stellen Sie in der Nationalen Wasserstrategie klar“. Wir haben die Wasserstrategie aus dem Forderungstext gestrichen, da das Bundeskabinett diese am 15. März 2023 beschlossen hat. Die Strategie geht in die richtige Richtung, ohne jedoch unsere Forderungen zu erfüllen. Die Umsetzung muss deshalb nun an anderer Stelle erfolgen.
5-Minuten-Info
Erst kürzlich haben Aldi Nord, Red Bull und der Fruchtsafthersteller Rauch mehrere Mineralwasserbrunnen in Bayern, Hessen und Brandenburg gekauft. Zum Beispiel in Treuchtlingen, wo Aldi Nord ein großes Wasserwerk mit mehreren Brunnen übernommen hat. Auch in dieser Region sinkt der Grundwasserspiegel seit Jahren. Was dann droht, zeigt ein Blick auf die französischen Kleinstädte Vittel und Volvic. Hier pumpen Nestlé und Danone seit Jahren Wasser ab. Das Ergebnis: Die Ortschaften trocknen aus, für die Bürger*innen gibt es nicht mehr ausreichend Wasser. Um die öffentliche Wasserversorgung sicherzustellen, muss Wasser aus Nachbarorten mit kilometerlangen Pipelines beschafft werden.
Im Landkreis Lüneburg wollte der Limo-Konzern Coca-Cola einen dritten Brunnen bauen, um seine Wasserentnahme deutlich zu erhöhen. Die Bürgerinitiative „Unser Wasser“ stellte sich dagegen – denn auch der Landkreis Lüneburg ist aktuell von einem starken Rückgang des Grundwassers bedroht. Der Protest wirkte, im Jahr 2022 gab Coca-Cola seine Pläne auf.
In Brandenburg will der Autohersteller Tesla selbstständig nach Wasser in der Region Fürstenwalde suchen. Das Vorhaben stößt bei Umweltverbänden auf große Kritik, denn bereits jetzt leidet die Region unter Wassermangel. Eine weitere Wasserentnahme könnte die Trinkwasserversorgung der ganzen Region gefährden.
Ein weiteres Problem: Die Behörden erteilen den Unternehmen oft langfristige Entnahmerechte. Diese haben dann das Recht, bestimmte Wassermengen aus dem Boden und auch aus Flüssen und Seen zu entnehmen. Die Rechte gelten teilweise über Jahrzehnte – die Klimakrise und die zunehmende Wasserknappheit spielen dabei jedoch kaum eine Rolle.
Der Braunkohlekonzern RWE etwa verbraucht für seinen Tagebaubetrieb fast 500 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr. Das entspricht 500 Milliarden Litern – etwa so viel, wie 10 Millionen Bürger*innen im Jahr verbrauchen. Hierfür zahlt RWE maximal 5 Cent pro Kubikmeter.
„Ausgetrocknet: Deutschland kämpft um Wasser“, CORRECTIV Online, 14. Juni 2022
„Kampf um Wasser - Diese Unternehmen dürfen Wasser auf Jahrzehnte entnehmen“, 22. November 2022